Wie heißt du und wie alt bist du?

Ich heiße Sven Heißmeyer und bin 44 Jahre alt.

Warum fährst du mit dem Rad? Was ist dein Ziel?

Unter anderem fahre ich seit etwa zehn Jahren regelmäßig, das heißt zu jeder Jahreszeit und fast jedem Wetter, mit meinem Pedelec zu meiner Arbeitsstelle bei Phoenix Contact in Blomberg, zuerst aus Grießem und seit drei Jahren aus Aerzen. Das sind jetzt 21km – einfach pro Strecke. In dieser Zeit sind so etwa 38.000 km zusammen gekommen.

Stark! Und warum fährst du mit dem Rad und nicht mit dem Bus oder dem Auto?

Eine Busverbindung von Aerzen nach Blomberg über die Bundeslandgrenze existiert praktisch nicht, weil sie angesichts der eigentlich kurzen Entfernung unsäglich lange dauert.

Die Fahrzeit mit dem Fahrrad ist, so komisch es klingt, viel konstanter als mit dem Auto, nämlich ziemlich genau eine Stunde.

Kosten spart es natürlich auch, denn wir kommen mit zwei Fahrrad fahrenden Berufstätigen in der Familie erfolgreich mit dem Unterhalt von genau einem Auto aus.

Am wichtigsten ist mir allerdings der orthopädische Effekt: Knieprobleme sind durch die regelmäßige, schonende Bewegung abgehakt!

Was gefällt dir besonders gut an der Strecke?

Zu großen Teilen ist die Strecke vom Straßenverkehr getrennt. So kann ich während der Fahrt weitgehend meinen Gedanken nachhängen, einen Arbeitstag abschließen und sogar manchmal Tiere beobachten.

Und was könnte an der Strecke verbessert werden?

Die Querung der B1 in Grießem sollte in Richtung des alten Bahnübergangs verlegt werden, wo die Straße besser einsehbar ist. Zwischen Reher und Grießem könnte der Weg hin und wieder geräumt oder gekehrt werden, das klappt auf der lippischen Seite deutlich besser. Aber die ultimative Lösung ist natürlich ein durchgehend asphaltierter Bahndamm als Fahrrad-Highway zwischen Aerzen und Barntrup, wenn ich mal träumen darf.

Was ist das Besondere an deinem Fahrrad?

Ich fahre ein etwa 17 Jahre altes Trekking Rad, das ich nachträglich mit einem elektrischen Mittelmotor nachgerüstet habe. Um in allen Jahreszeiten sicher fahren zu können, besitze ich tatsächlich ein Paar Sommerräder und ein Paar Winterräder mit Spikes.

     

     

    Was gefällt dir am Radfahren?

    Den Verlauf der Jahreszeiten nehme ich viel intensiver wahr als vorher! Das Frühjahr kommt beispielsweise in ganz kleinen Schritten, und die Blätter im Herbst färben sich auch jeden Tag nur um einen kleinen Farbton. Und das Wetter ist hierzulande auch im Winter nicht so schlecht, wie man es häufig einschätzt.

     Was möchtest du den Leser*innen sagen, damit sie auch öfter Radfahren?

    Einfach losmachen! Sucht euch aber einen schönen Tag für den Start aus!

    Und bestimmt hilfreich sind:

    • Eine Regenradar-App, denn meistens regnet es nicht 24 Stunden am Tag
    • Eine Luftpumpe mit Manometer, denn lasch aufgepumpte Reifen haben ganz häufig einen Platten
    • Eine Fahrradtasche, in der immer eine günstige Regenjacke, eine günstige Regenhose und Gamaschen für die Schuhe Platz finden

    Der Rest kommt mit der Zeit! Ich habe auch nach und nach gelernt, einen Schlauch zu wechseln, eine Kette zu ölen und Bremsen einzustellen. Somit müsstet ihr das auch hinkriegen!

    Cool, herzlichen Dank, Sven, und weiterhin gute Fahrt!

    Weitere Radgeschichten gibt es hier.

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