In Holzhausen, einem Stadtteil von Bad Pyrmont, läuft die Erziehung andersrum: Die Schulkinder sorgen dafür, dass ihre Eltern sie nicht mit dem Auto direkt vor die Grundschule Holzhausen fahren.
Das Problem ist bundesweit bekannt: Kurz vor Unterrichtsbeginn stauen sich vor den meisten Grundschulen kreuz und quer Autos, die in zweiter Reihe parken, Wege blockieren, Kinder behindern oder sogar gefährden. Um diese sogenannten Elterntaxis zu vermeiden, hat die Landesverkehrswacht Niedersachsen ein Spiel für Kinder entwickelt: Die supergeheime Bannzone.
Kern des Spiels ist ein fiktiver Bannkreis mit rund 250 Meter Radius um die Schule. Kreidezeichen auf dem Asphalt markieren die Eingänge zu diesem supergeheimen Bereich, innerhalb dessen die Kinder zu Fuß gehen und – wichtig! – Autos nicht fahren dürfen. Andernfalls sinkt das Energielevel, was die dort lebenden Wesen in Aufruhr versetzt, die dann die Kinder um Unterstützung bitten. Das Energielevel kann nur wieder steigen, wenn die Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller unterwegs sind. Das ist nicht nur gesund, die Kinder lernen auch, sich sicher im Verkehr zu bewegen und kommen wacher in der Schule an.
Während der Erprobungsphase der Bannzone im Frühjahr 2020 sagte eine Grundschullehrerin aus dem Landkreis Gifhorn: „Spannend war, zu spüren, dass die Kinder ihre Eltern sehr viel besser erziehen können als tausend Elternbriefe in puncto sicherer Schulweg und autofreie Straße“.
https://www.landesverkehrswacht.de/vwsn/supergeheime-bannzone/
https://mobilnetzwerk.de/journal/v/die-supergeheime-bannzone
Foto: Dewezet.de