Die Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont mbH (VHP), auch Öffis genannt, bringt mit 74 eigenen Bussen und 54 Bussen von Subunternehmern rund 4,5 Mio. Fahrplankilometer auf die Straße. 62 der 79 eigenen Busse verfügen mittlerweile über die Abgasnorm EURO 6. Darüber hinaus wirken die seit 2019 angeschafften Hybridbusse (Abgasnorm EURO 6d) zusätzlich emissions- und verbrauchsmindernd.
Die VHP setzt zukünftig eine integrierte Hardware und Software für die Betriebssteuerung und die Ticketverwaltung ein. Bis Ende 2022 installieren die Öffis das neue System des „weltweit führenden Anbieters von integrierten Planungs-, Dispositions-, Telematik- und Ticketinglösungen für Busse und Bahnen“. So werden 145 Fahrzeuge mit neuen Bordrechnern für kontaktlose Zahlungen und PC-basierten Fahrscheindruckern ausgerüstet; zudem erhalten die Busse Datenfunkeinheiten, um „an Ampeln Vorrang vor dem Individualverkehr“ anzufordern und so pünktlicher zu verkehren. Dank „offener und standardisierter Schnittstellen können auch Drittsysteme“ in das Vertriebssystem eingebunden werden. Das ist wichtig, weil neben dem VHP-Haustarif auch weitere Tarife berücksichtigt werden müssen: Niedersachsentarif, Westfalentarif, der Tarif des Verkehrsverbunds Süd-Niedersachsen sowie die Kurkarten in Bad Pyrmont, die ebenfalls als Fahrausweise fungieren. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Machbarkeitsstudie zu alternativen Antrieben
Die Fahrzeugflotte der VHP umfasst überwiegend Busse, die mit Dieselmotoren angetrieben werden. Im Herbst 2021 wurde eine Machbarkeitsstudie beauftragt, wie die Fahrzeugflotte auf alternative Antriebe (E-Mobilität, Hybrid) umgestellt werden kann; den Zuschlag hat die ebusplan GmbH in Aachen erhalten. Die Herausforderungen sind vielschichtig: einerseits Fragestellungen zur Technik, andererseits zu Infrastruktur, Umweltauswirkungen, Einbindung erneuerbarer Energien, Mitarbeiterschulung und zur finanziellen Umsetzbarkeit. Bis Ende 2022 soll die Studie fertiggestellt sein, und als Ergebnis ein Konzept für die schrittweise Umstellung der Fahrzeugflotte auf emissionsfreie Antriebe vorliegen.
Busse sind besser
Übrigens: Beim Energieverbrauch und CO2-Ausstoß schneiden Busse – bereits solche mit konventionellem Antrieb – wesentlich besser ab als der motorisierte Individualverkehr (MIV). So verbraucht ein Linienbus, der im Durchschnitt mit 16 Personen besetzt ist, pro Person rund zwei Liter Kraftstoff auf 100 km. Bei einem PKW sind es mindestens 6,5 Liter auf 100 km. Da ein PKW aber durchschnittlich nur mit 1,5 Personen besetzt ist, liegt hier der Kraftstoffverbrauch pro Person um knapp ein Viertel höher.